Klimaneutralität als zeitgemässe Norm
Was ist überhaupt ein Green Meeting?
Sven Berther: Damit sind Events gemeint, die umweltfreundliche Konzepte in ihre Planung und Durchführung integrieren und so Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering halten.
Roger Büchel: Für das Kongresshaus Zürich setzen wir dabei auf den Aspekt der Klimaneutralität. Das bedeutet: Wenn man hier eine Veranstaltung durchführt, gleichen wir die dabei anfallenden CO2-Emissionen aus. Ohne Zusatzkosten, Aufwände oder zusätzliche Organisation für den Veranstalter. Wir sehen Klimaschutz als unsere Dienstleistung an Kunden und die Umwelt – das war für mich bereits bei meinem Start im Januar 2019 klar.
«Unsere Kunden und Gäste hinterlassen keinen CO2 Fussabdruck.»
Nachhaltige Grossveranstaltungen – das klingt im ersten Moment paradox. Wie kann ein Event klimaneutral über die Bühne gehen?
Sven Berther: Indem man sich zu allen Dienstleistungsbestandteilen überlegt, wie diese auf nachhaltige Weise geschehen können. Zu einem nachhaltigen Event gehört zum Beispiel saisonales und regionales Catering. Auch das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden, die Energieversorgung des Hauses, das Recycling, der Materialbedarf im Büro und vieles mehr spielen in die Rechnung hinein. Bei all diesen Punkten sollte natürlich zuerst geschaut werden, wo sich Emissionen vermeiden oder reduzieren lassen. Was am Ende dann immer noch übrig bleibt – also die unvermeidbaren Emissionen, wird über die Unterstützung von Klimaschutzprojekten kompensiert.
Roger Büchel: Bei uns ist das ein Waldschutzprojekt in Peru. Worauf wir nur indirekten Einfluss haben, ist der CO2-Ausstoss bei der Anreise unserer Gäste. Zum Glück ist das Kongresshaus Zürich bestens zu Fuss oder mit dem ÖV erreichbar. Zudem stehen wir unseren Kunden in dieser Thematik beratend und unterstützend zur Seite.
Sind auch digitale Meetings ein Teil der Lösung?
Roger Büchel: Natürlich. Wir haben zum Beispiel ein professionelles TV-Streaming-Studio, das Live-Schaltungen und die digitale Teilnahme an Events per Knopfdruck ermöglicht.
Ist denn der Begriff Green Meeting zu kurz gegriffen? Das Thema Klimaneutralität ist ja sehr komplex.
Sven Berther: Für die Veranstaltungsbranche passt der Begriff und ist gängig. Unser Ziel ist es, Verantwortung zu übernehmen im Verursacherprinzip: Wir werden ein Teil der Lösung, weil wir auch ein Teil der Ursache sind.
Roger Büchel: Für das Kongresshaus Zürich ist der Begriff der Nachhaltigkeit zentral. Dazu gehört nicht nur klimaneutrales Handeln, sondern auch das Pflegen von nachhaltigen Partnerschaften, sei es mit Mitarbeitenden, Kunden oder Lieferanten. Wer nachhaltig handelt, wirtschaftet nicht für kurzfristig hohe Renditen, sondern denkt zukunftsorientiert in sämtlichen Facetten.
«Man ist sich weltweit einig, dass man etwas machen kann und will.»
Entspricht das wirklich einem Kundenbedürfnis?
Sven Berther: Absolut. Internationale Konzerne haben Klimaneutralität längst in ihrer Policy verankert, da passt das Kongresshaus dazu. Man ist sich weltweit einig, dass man etwas machen kann und will.
Roger Büchel: Das Umweltthema geniesst auch bei Gästen und Mitarbeitenden eine steigende Aufmerksamkeit – wir sehen das beispielsweise anhand der Nachfrage für vegane Verpflegung. Es gibt Bedürfnisse und wir bieten Lösungen dazu, hier schliesst sich der Kreis.
Das Kongresshaus Zürich ist also auch bei diesem Thema vorne mit dabei?
Sven Berther: Erfreulicherweise ja! Oft wird Klimaneutralität in der Branche auf Wunsch und optional angeboten. Das Kongresshaus Zürich macht hier aber keine halben Sachen. Es bietet kundenfreundliche Packages – rund, ökologisch und transparent.